So gut wie jeder Haushalt erwirtschaftete sich um 1900 im sogenannten Bandlkramerland, im österreichischen Mühl- und Waldviertel, mit der Herstellung von Zwirnknöpfen einen bescheidenen Zusatzverdienst. Die Textilindustrie ist in all diesen Regionen längst kaputt und so ist die Kunst des Zwirnknopfnähens, wie unzählige andere Handwerkstätigkeiten auch, in Vergessenheit geraten.

Sabine Krump tut das ihrige um diesem Vergessen entgegenzuwirken. Und das ist nicht wenig. 4 Bücher hat die Knopfmacherin bereits zum Thema geschrieben und ihr erstes mit dem Titel "Die Knopfmacherin" bekommt jede/r KursteilnehmerIn sozusagen als KnöpflerInneneinstandsgeschenk. Alle Infizierten werden früher oder später vermutlich auch den Fortsetzungsbänden "Der Zwirnknopf oder In d`Knopfstubn eini`gschaut", "Zauber der Zwirnknöpfe" oder" Die Geschichte vom Zwirnknöpfchen" nicht widerstehen können.

„Mein Anliegen ist es, das alte Knopfmacher-Handwerk zu bewahren, weiterzuentwickeln und zu lehren“, erklärt Sabine Krump ihr ganz besonderes Gewerbe. Die Geschichte des Zwirnknopfnähens ist in der Familie von Sabine Krump fest verankert. Die Mutter stellte schon als Kind mit ihren Geschwistern und der Großmutter in Heimarbeit Zwirnknöpfe für einen bescheidenen Zuverdienst her. Das Knöpfenähen gehörte damals in fast jedem ländlichen Haushalt einfach zum Tagwerk.

Die historisch mündlich weiter getragene Geschichte des Zwirnknopfnähens wird euch Sabine an diesem Wochenende - wie in alten Zeiten - während des Nähens erzählen. Denn nur durch zuhören und selber machen, so ist sich Sabine sicher, bleibt die Geschichte lebendig.

Sabine wird euch an diesem Wochenende also in die Kunst bzw. die handwerkliche Fertigkeit des Zwirnknopfmachens – so wie sie dieses Handwerk heute lebt - einführen. Super bunt und super kreativ. Aus Metallringen und Zwirn werden euch mit ihrer Anleitung kleine und größere Knopfkunstwerke für Kleider, Taschen, Hüte, Pölster usw. gelingen. (Der Materialeitrag richtet sich je nach Verbrauch.)

In diesem Sinne: Herzlich willkommen, ihr ZwirnknöpflerInnen zu diesem traditionsverbundenen Seminar in der GEA Akademie!



MITBRINGSEL für den Kurs:

*Schere
*verschiedene Größen an stumpfen Stopfnadeln
*Nähnadeln
*Häkelgarn der Stärke 10
*buntes Garn in den Lieblingsfarben
*ev. deine Brille
*kleines Tuch zum Ringerl abwischen

Titelbild Johann Marksteiner | Bild 1  Johann Marksteiner | Bild 2 Volker Weihbold


Kursleitung

Aloisia Christian hat das berühmte “goldene Händchen”. Die gebürtige Waldviertlerin betreibt seit 18 Jahren einen kleinen, sehr feinen Handarbeitsladen und hält genauso lange Seminare und Workshops zu allen nur erdenklichen Handarbeitstechniken.